Die Genehmigung, durch den Bundesrat, der zukünftigen Standortstrategie von Agroscope sowie die Durchführung der Coronavirus-Massnahmen waren die beiden Hauptthemen, welche am Treffen zwischen der Geschäftsleitung von Agroscope, dem PVB und weiteren Sozialpartnern am Donnerstag, 14. Mai besprochen wurden. Der PVB wird die von der Umstrukturierung betroffenen Mitglieder unterstützen.
Der Bundesrat hat entschieden. Der Campus in Posieux wird Sitz der Geschäftsleitung, der Stabstellen und der Administration sein und somit den grössten Teil der Laborinfrastrukturen und der Forschungstechnologien beherbergen. Die Umsetzungsaufgaben und die Politikberatung werden ebenfalls in Posieux zentralisiert. Hier wird auch die tierbezogene Forschung (einschliesslich Tierfutter) bleiben.
Das Forschungszentrum Changins konzentriert seine Aktivitäten auf den Pflanzenschutz aller Kulturen, nachhaltige Anbausystemen im Ackerbau und die Önologie.
Im Zentrum Reckenholz wird schwerpunktmässig die Forschung in den Bereichen Pflanzenzüchtung und Sortenentwicklung, Agrarökologie und natürliche Ressourcen gebündelt. Darüber hinaus wird es dort eine Reihe von dezentralen Versuchsstationen geben, von denen einige bereits bestehen und andere neu eingerichtet werden; Wädenswil und Tänikon werden nur noch als dezentrale Versuchsstationen tätig sein.
Die Auswirkungen dieser Umstrukturierung auf die Mitarbeiterinnen und die Mitarbeiter sind von Standort zu Standort unterschiedlich. Einige Arbeitsplätze werden bereits ab 2022 verlagert: dies gilt für Stellen, die von Changins nach Reckenholz und umgekehrt, von Wädenswil nach Changins, sowie von Wädenswil nach Reckenholz transferiert werden.
Für die anderen hängt dies von der Geschwindigkeit ab, mit der das neue Laborgebäude in Posieux gebaut wird – nicht vor 2024 – und von der Verfügbarkeit des Verwaltungsgebäudes – nicht vor 2026. Darüber hinaus werden 25 bis 30 Arbeitsplätze im Bereich der Infrastrukturen gestrichen. Geplant ist ebenfalls, die Kantine in Tänikon zu schliessen.
Von der Agroscope-Geschäftsleitung werden die Mitarbeitenden einen Brief erhalten (oder haben diesen bereits erhalten), der sie über ihre persönliche Situation und ihre zukünftige Versetzung informiert. Ein erstes Treffen mit der zuständigen Personalfachkraft wird in naher Zukunft stattfinden und wird bestimmt viele Fragen und Bedenken der Mitarbeiter aufwerfen.
Angesichts dieser Unsicherheit laden wir unsere Mitglieder ein, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Wir werden unser Möglichstes tun, um unsere Mitglieder zu unterstützen.
Der PVB wird den Umstrukturierungsprozess genau beobachten und dafür sorgen, dass die Unterstützungsmassnahmen des Bundes gemäss Sozialplan umgesetzt werden. Der PVB fordert zudem die Durchführung der im Bericht an den Bundesrat dargelegten flankierenden Massnahmen (z.B. das Prinzip «intern vor extern» oder die verstärkte Nutzung mobiler Arbeitsweisen). Sie verlangt, dass die Geschäftsleitung die Anliegen und Probleme der Versetzung von Mitarbeitenden ernst nimmt und aktiv nach einer nachhaltigen Lösung für jede_n Einzelne_n sucht.
Was die Coronavirus-Krise betrifft, so haben uns viele Mitglieder mitgeteilt, dass die Richtlinien der Geschäftsleitung von Standort zu Standort sehr unterschiedlich angewendet wurden. Beim Treffen erklärte Johanna Besier, Leiterin der Corona Task Force, dass die Richtlinien für alle Standorte gleich gelten und im Agrosocope-Intranet verfügbar sind. Die Task Force trifft sich alle zwei Tage, und jeder Standort wird durch einen/einer Mitarbeiter-in vertreten, der/die bei Bedarf vor Ort zur Verfügung steht.