Agroscope: vor 2022 wird nichts passieren

Die Präsidentin des PVB, Nationalrätin Barbara Gysi, hat anfangs März in Begleitung der Generalsekretärin Janine Wicki und dem Verbandssekretär, Luc Python, Bundesrat Guy Parmelin getroffen.

Sie sprachen gemeinsam über das Reorganisationsprojekt der Agroscope.

 

Die Zentralisierung der gesamten Agroscope in Posieux im Kanton Freiburg wird endgültig nicht stattfinden, wie sie ursprünglich vom ehemaligen Bundesrat Schneider-Ammann angedacht war. Das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung soll aus einem zentralen Forschungscampus in Posieux (FR), zwei regionalen Forschungszentren in Changins (VD) und Reckenholz (ZH) sowie dezentralen Versuchsstationen bestehen. Die verschiedenen regionalen Zentren werden aufrechterhalten. Die personellen Auswirkungen werden daher geringer ausfallen.

80 Stellen in der Forschung

Laut Bundesrat Guy Parmelin bringt die gewählte Variante gegenüber dem Status quo erhebliche Effizienzgewinne. Diese Gewinne werden anschliessend wieder in Agroscope und in die landwirtschaftliche Forschung zurückfliessen. «Mittelfristig werden nicht weniger als 80 neue Stellen in der Forschung geschaffen, die durch die Einsparungen finanziert werden», sagt der Bundesrat. Er betont, dass allen Akteuren seit Beginn des Prozesses durchaus klar war, dass der Status quo keine Lösung für die Herausforderungen der Zukunft ist.

Es ist geplant, dass im Mai der Bundesrat das detaillierte Konzept mit der künftigen Standortwahl verabschieden soll. Im Anschluss findet ein Vernehmlassungsverfahren statt. «Vor 2022 wird nichts passieren», versicherte Bundesrat Parmelin. Er ist sich bewusst, dass die allgemeine Stimmung unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern «abwartend» ist.

Wie viele Angestellte werden betroffen sein?

Wir wurden darüber orientiert, dass in Bezug auf die Beschäftigung über 75 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht oder nicht mehr direkt von der Reorganisation (im Jahr 2026) betroffen sein werden: 54 % werden ihren derzeitigen Arbeitsplatz behalten, 6.5 % sind bis dahin in den Ruhestand getreten und 15.5 % werden nicht mehr in einem Arbeitsverhältnis zu Agroscope stehen (beispielsweise befristete Arbeitsverträge).

Trotzdem werden immer noch 10 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stark von der Reorganisation betroffen sein, da sie in eine andere Sprachregion versetzt werden: die Mehrheit von Wädenswil, Reckenholz oder Tänikon nach Posieux und eine Minderheit nach Changins. Es gibt auch Angestellte, die von Changins nach Reckenholz wechseln werden. 5 % des Personals wird von Wädenswil nach Reckenholz versetzt. Zukünftig bleiben nur 9 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Wädenswil; 19 % werden innerhalb der Sprachregion wechseln. Rund 23 % werden die Sprachregion wechseln müssen.

Zudem werden 9 % der Angestellten in Liebefeld, wie vor einigen Jahren geplant, nach Posieux umziehen.

Ein Erfolg für den PVB

Bundesrat Guy Parmelin versicherte, dass in der Umsetzungsphase der Reorganisation Begleitmassnahmen für die betroffenen Angestellten geplant sind. Es sei ihm bewusst, dass nach wie vor eine Verunsicherung bestehe, doch wolle er gute Lösungen für alle.

Der PVB wertet die vorgeschlagene Lösung derzeit als Erfolg für unseren Verband, auch wenn eine beträchtliche Anzahl von Mitarbeitenden von der Umstrukturierung betroffen sein wird. Es ist insbesondere der Intervention des PVB zu verdanken, dass die vollständige Zentralisierung von Agroscope an einem einzigen Standort in Posieux nicht zustande gekommen ist.

Der PVB wird den Reorganisationsprozess weiterhin aufmerksam verfolgen und sich für die Interessen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Agroscope einsetzen.

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