Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache: Das Vertrauen in die Direktion ist beschädigt und die Stimmung im Amt hat sich merklich verschlechtert. In den über 400 Kommentaren wird oft von einem Klima der Angst, von Resignation und Motivationsverlust berichtet. Als Gründe dafür nennen 67.7 Prozent der Teilnehmenden die Führung, respektive die Führungskultur.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen auch deutliche Unterschiede zwischen der obersten Leitung und den direkten Vorgesetzten. So fühlen sich die Teilnehmenden von der obersten Leitung kaum wertgeschätzt, informiert und unterstützt.
Das fehlende Vertrauen zeichnet sich als Kernproblematik deutlich ab. Es wird auf drei Ebenen bemängelt: in der Ausrichtung nach aussen (Strategie und Vision), von der Direktion gegenüber den Mitarbeitenden und von den Mitarbeitenden gegenüber der Direktion. Richtungsentscheide werden (zu) spät gefällt, Dokumente gehen oft mehrmals zwischen den Hierarchiestufen hin und her. Es entstehen Leerläufe und Demotivation auf Seiten der Mitarbeitenden. Dies geht einher mit dem wahrgenommenen Fehlen einer klaren und starken Haltung und Ambitionen für Umweltanliegen. Fachwissen erhalte dabei oft weniger Wert als politische Aspekte. Es gehe nur um das Schliessen von Kompromissen, anstatt für gesetzlich vorgegebene Umweltanliegen einzustehen.
Es entsteht der Eindruck, dass das Fachwissen der eigenen Mitarbeitenden wenig Stellenwert hat. Erwartet werde, dass die von oben erwünschte Position vertreten werde und nicht die aus fachlicher Sicht korrekte. Dafür wird eine starke Kontrolle durch die Hierarchie wahrgenommen. Oft wird von Mikromanagement gesprochen. Selbst bei einfachen Bürgeranfragen müssen die Antworten vorgelegt werden und werden umfangreich korrigiert. Dadurch wächst der administrative Aufwand der Mitarbeitenden. Durch diese starke Kontrolle und Konzentration der Entscheidungskompetenzen auf oberen Hierarchiestufen komme es zu einem Entscheidstau. Bei den Mitarbeitenden entsteht das Gefühl von Leerläufen. Das ewige Hin und Her bei den einzelnen Geschäften führt zu Frustration.
In der Linie wird dabei ein Klima der Angst wahrgenommen. Verbunden mit der oben genannten Unsicherheit über die Ausrichtung des Amtes wüssten auch Kader nicht mehr, wie sie sich positionieren sollen und seien in erster Linie darum besorgt, gegenüber der Direktion keine Fehler zu begehen. Dass in diesem Kontext auch ein deutlicher Verlust der Eigenverantwortung und wenig Wertschätzung für die eigene Arbeit wahrgenommen werden, ist wenig erstaunlich.
Anlässlich einer Sitzung vom 2. Dezember 2022 mit Frau Schneeberger und Herrn Hollenstein haben die Verbände die Ergebnisse präsentiert und besprochen. Die Ergebnisse wurden zur Kenntnis genommen und erstaunen die Direktion nicht gross. Die Amtsleitung habe während der Pandemie gewechselt und dies habe oft Unsicherheiten zur Folge gehabt. Des Weiteren sei eine Neuausrichtung im Gange, was wiederum zu Unsicherheiten und Frustrationen führen könne. Die Direktion habe jedoch Handlungsfelder erkannt und nehme die Rückmeldungen der Verbände sehr ernst.
Die Verbände werden die weiteren Entwicklungen beobachten und hoffen, dass an den obengenannten Themen intensiv gearbeitet wird. Denn nur mit konkreten Massnahmen kann die Stimmung und das Vertrauen der Mitarbeitenden in die Amtsleitung wiederhergestellt werden. Die Personalverbände und die Direktion werden zudem in Kontakt bleiben.