Bundesrat Guy Parmelin kam als Erstes auf die laufende Restrukturierung im Bundesamt für Wohnungswesen BWO zu sprechen, mit der bis 2024 3,5 VZÄ eingespart werden sollen. Entlassungen sind keine geplant, die Stellen sollen durch Pensionierungen und interne Wechsel abgebaut werden. PVB-Präsidentin Barbara Gysi erinnerte an die beiden Forderungen des Verbands zum Dossier: den Erhalt der Arbeitsplätze sowie die Beibehaltung des Status des BWO als Bundesamt. «Dies ist so vorgesehen», versicherte Bundesrat Parmelin. Bundesrat Parmelin ist zurzeit auf der Suche nach einem Direktor, dessen Aufgabe es sein wird, die Wohnungspolitik zu konsolidieren. «Die Qualität wird beibehalten, ja sogar verbessert», so Parmelin.
Agroscope: Die Angestellten wollen konkrete Entscheidungen
Was Agroscope betrifft, wies der Bundesrat darauf hin, dass die Einsparungen bei der Infrastruktur vom Parlament verlangt wurden. Aus diesem Grund kündigte der Bundesrat am 18. November 2018 an, die aktuell 10 Standorte auf drei Forschungszentren mit dezentralen Stationen zu konzentrieren. Guy Parmelin hat nicht vor, diesen Entscheid grundsätzlich infrage zu stellen. Er möchte vielmehr die Kantone ins Projekt einbinden, weshalb sich das Projekt gegenüber dem ursprünglichen Plan um 4 bis 6 Monate verzögert.
Barbara Gysi betonte ihrerseits, dass «das Personal beunruhigt ist und sich schnelle, konkrete Entscheidungen von Seiten der Regierung wünscht». Laut Bundesrat Parmelin «wird der Entscheid vor dem 2. Quartal 2020 gefällt». Die Mitarbeitenden werden über die gewählten Optionen informiert, womit sie sich dann endlich konkrete Vorstellungen von ihrer beruflichen Zukunft bei Agroscope machen können. Für Herrn Parmelin ist das Ziel, Arbeitsplätze zu erhalten, wobei der Status quo keine nachhaltige Lösung sei.
Verbandssekretär Luc Python machte Bundesrat Parmelin darauf aufmerksam, dass die Sprachbarriere eine der grössten Schwierigkeiten der Restrukturierung darstellt. Der Grossteil der Mitarbeitenden ist aus verschiedenen Gründen nicht bereit, in eine andere Sprachregion umzuziehen. Die Verlegung eines ganzen Bereichs von einer Sprachregion in die andere hat zur Folge, dass Wissen und Know-how verloren gehen, womit die Forschung um mehrere Jahre in Rückstand gerät. Der PVB teilte dem Bundesrat zudem mit, dass das Personal betreffend der erhofften Einsparungen Zweifel hat, da die Koordinations- und Transportkosten durch die Zentralisierung steigen. Der Bundesrat versicherte, dass er die Problematik der Sprachbarriere bei einer Verlegung eingehend bedenken werde. Er versicherte, es sei nicht die Idee, alles zu zentralisieren, da die Agrarforschung gar nicht anders als dezentral sein könne. Doch leistungsstarke Labore seien teuer, und man könne diese nicht an allen Standorten einrichten.
Neue Gesichter ETH-Bereich/EHB
Generalsekretärin Janine Wicki brachte anschliessend die Situation beim Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung zur Sprache. Der Bundesrat versicherte ihr, dass mit der Einstellung von Professorin Barbara Fontanellaz als neue Direktorin per 1. März 2020 auf allen Ebenen wieder Ruhe und ein konstruktiver Geist einkehren würden.
Auch der ETH-Bereich, der ebenfalls Guy Parmelin untersteht, war Thema. Der Bundesrat ist überzeugt, mit Michael Hengartner als neuem Präsidenten des ETH-Rats die richtige Wahl getroffen zu haben.