Im Rahmen der Sozialpartnerschaft stehen Sie in regelmässigem Kontakt mit Vertreter:innen von Personalverbänden und Gewerkschaften. Welche Bedeutung messen Sie diesen Kontakten bei? Wo liegen ihre Grenzen?
Diese Kontakte sind ausserordentlich wertvoll. Ich schätze den Austausch mit den Verbänden sehr. Die Grenzen liegen eher in den unterschiedlichen Rollen und Aufgaben, als im Kontakt. Gerade deshalb ist ein enger Austausch wichtig, um gute und breitabgestützte Lösungen zu finden.
Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Arbeitswelt als Personalchef eines der grössten Arbeitgeber der Schweiz? Welche Verantwortung trägt der Arbeitgeber?
Der Wettbewerb um die besten Talente wird immer stärker. Hier ist die Verwaltung ebenfalls gefordert. Wir haben eine gute Ausgangslage, weil wir eine verlässliche, gute Arbeitgeberin mit attraktiven Arbeitsbedingungen sind. Man arbeitet gerne beim Bund und das wird auch in Zukunft einer unserer Trümpfe sein.
Die Welt der Wirtschaft verändert sich sehr schnell. Die Sozialpartnerschaft ist in der Schweiz seit 1911 gesetzlich verankert. Der Dialog mit Personalverbänden und Gewerkschaften ist nach wie vor ein integraler Bestandteil der Schweizer Wirtschaft. Wie sehen Sie die Zukunft dieser Beziehungen, mit welchem Verbesserungspotenzial?
Sozialpartner und Arbeitgeber leben in der gleichen Welt und haben damit letztlich das gleiche Ziel, nämlich für die Stabilität zu sorgen. Die traditionelle Partnerschaft kann so weitergeführt werden. Ich glaube nicht, dass es viel zu verbessern gibt, aber es braucht weiterhin intensive Kontakte und ein gegenseitiges Verständnis für die Rolle des Dialogpartners.
Ihre Amtszeit endet in wenigen Wochen. Haben Sie eine Anekdote oder ein Erlebnis, das Sie im Zusammenhang mit Ihren Beziehungen zu den Bundesangestellten erzählen können?
Eine eigentliche Anekdote nicht, aber ich habe die Kontakte als sehr entspannt wahrgenommen, auch wenn wir um Lösungen gerungen haben. Wir haben durchaus auch Platz gefunden für Humor und den persönlichen Austausch über die eigentlichen Sitzungen hinaus.