Personalpolitik

Stimmen von Mitarbeitenden aus der Bundesverwaltung

Seit einigen Jahren müssen diverse Bundesämter aufgrund der vom Parlament beschlossenen Budgetkürzungen und der Sparmassnahmen des Bundesrats Aufgaben und Stellen streichen. Der PVB gibt den Mitarbeitenden der Bundesverwaltung eine Stimme. Aus ihren Erfahrungsberichten ergibt sich ein Bild, das viele ihrer Kolleginnen und Kollegen teilen. Unter dem Deckmantel der Schuldenbremse und der Optimierung findet in Wirklichkeit ein Abbau des Service public statt: Aufgabe für Aufgabe, Dienstleistung für Dienstleistung, Mitarbeitende für Mitarbeitende.

Ich habe vor drei Jahren mit einem befristeten Arbeitsvertrag beim BAG begonnen. Meine Stelle sollte normalweise weitergeführt werden, und mir wurde versichert, dass es im Grunde keinen grossen Unterschied zu einer Festanstellung gäbe.. Deshalb habe ich sie auch angenommen und meine Fähigkeiten in den Dienst des BAG gestellt.

 

Anfang 2025 waren Gespräche über eine Vertragsverlängerung im Gange, als es zu den ungerechtfertigten Budgetkürzungen des Eidgenössischen Finanzdepartements kam. Damit war alles vorbei!

 

Mit 60 Jahren wird man sehr schnell geopfert, auch wenn man sich noch jung fühlt, sehr motiviert ist zu arbeiten und über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung beim Bund verfügt. Genau das ist mir widerfahren. Ich stand vor einer schwierigen Wahl: Entweder liess ich mich sehr frühzeitig und ungeplant pensionieren oder ich werde aus der Pensionskasse PUBLICA geworfen. Im Gegensatz zu einer Person mit einem unbefristeten Vertrag, die entlassen wird, kann ein Mitarbeitender nach dem Auslaufen seines befristeten Arbeitsvertrags nicht bei der Pensionskasse bleiben.

 

Dies bereitete mir viele Sorgen, Kummer und schlaflose Nächte! Aber am Ende war ich vor allem wütend! Ich war wütend darüber, nicht fair behandelt worden zu sein und keine Hilfe von der Personalabteilung erhalten zu haben (mit einem befristeten Arbeitsvertrag hatte ich keinen Anspruch auf die im Rahmen der Umstrukturierung vorgesehenen Massnahmen ). Ich war wütend, dass sich alle Verantwortlichen hinter dieser Budgetkürzung versteckt haben, als hätten sie keinerlei Verantwortung für diese Situation.

 

Zum Glück konnte ich auf die Unterstützung des PVB zählen. Er vertrat meine Position und half mir, meine Rechte besser zu verstehen. Ich bin ihm sehr dankbar.

Ich habe mich bereit erklärt, in diesem Magazin zu berichten, um folgende zwei Hauptbotschaften zu vermitteln:

Man sollte auf keinen Fall einen befristeten Arbeitsvertrag akzeptieren, wie ich es getan habe. Wenn weniger Personen diese Art von Vertrag akzeptieren, muss die Bundesverwaltung Lösungen finden, wie sie mehr Festanstellungen anbieten kann. So gäbe es keine verschiedenen Kategorien von Angestellten und keine Ungleichbehandlung mehr.

Überzeugen Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen, einer Gewerkschaft beizutreten. Das ist sehr nützlich, besonders dann, wenn man sie am dringendsten braucht, wie ich an eigenem Leib erfahren habe.

 

Philippe Main

 

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